Auf Instagram habe ich gerade eine neue Reihe begonnen: Ich bin seit 12 Jahren schreibend tätig – das habe ich dabei gelernt.
Ganz ehrlich – es ist schon wild, mir meinen Werdegang und meine Entwicklung so wieder vor Augen zu führen. Deshalb teile ich ihn jetzt mit dir in der Hoffnung, dass du ihn ein bisschen interessant und inspirierend findest. Denn vor allem ist mein Lebenslauf der Beweis dafür, dass die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten zwar die Gerade ist, die schönste ist aber eine Kurve 😉
Angefangen habe ich 2012, nach meiner ersten gescheiterten Selbstständigkeit bei einem Start-up. Dort machte ich Marketing für ein E-Commerce Unternehmen für Solarenergiekomponenten. Allerdings nicht lange, denn das Unternehmen arbeitete nicht sonderlich nachhaltig. Danach versuchte ich erstmal wieder einen Fuß in Werbeagenturen zu bekommen, natürlich über ein minimal bezahltes Praktikum, denn ich bin Millennial und das ist unser Schicksal. Es lohnte sich zwar monetär nicht, aber die Arbeit war cool, die Kollegen auch und ich lernte auch meinen nächsten Arbeitgeber kennen. Eine lokale Anzeigenzeitung, bei der ich das Online- und Social Media Angebot (weiter)entwickeln durfte.
Über diese Zeit möchte (und darf?) ich nicht weiter reden. Zusammenfassend kann ich sagen: Ich bin nicht für eine Festanstellung gemacht. Mir ging es schlecht und ich bin in aus der Perspektive meiner ehemaligen Chefs und Kollegen sicherlich genauso der Bösewicht, wie sie es aus meiner Sicht waren. Ich habe dennoch viel gelernt und dafür bin ich dankbar. Nach diesem Job brauchte ich Zeit, um wieder bei mir anzukommen. Natürlich habe ich mir diese Zeit nicht gegeben, sondern habe mich (ziemlich) direkt in meine neue Selbstständigkeit gestürzt. Das war dann 2017. Ich habe mich endlich daran gesetzt, meinen ersten Roman zu veröffentlichen, habe Schreibkurse genommen und nebenher über verschiedene Texterplattformen geschrieben. Diese Plattformen waren super – für den Anfang. Ich konnte lernen, wieder mit kleineren Texten in einen regelmäßigen Schreibtonus zu kommen. Ich konnte mich in vielerlei Hinsicht verbessern, aber natürlich stagnierte das schnell. Die Ansprüche auf diesen Seiten sind eher gering, die Bezahlung ist es auch. Aber ich dachte, für Leerstellen und Auftragsflauten wäre das ja ne super Sache.
Mein Problem war aber: Ich konnte nicht verkaufen. Ich hatte null Vertrauen in mein Angebot. Ich hatte null Vertrauen in mich! Also habe ich das erste halbe Jahr nicht nach anderen Kunden gesucht. Ich habe stattdessen 250 Wort Produktbeschreibungen über Schrauben oder 400 Wort Texte über Fensterbilder geschrieben.
Für 2 Cent pro Wort.
Also 5 bis 8 Euro pro Text.
Auch wenn es kurze Texte waren, da ich oft keine Ahnung hatte, musste ich ein bisschen recherchieren, die Aufträge raussuchen, schreiben und im System hochladen. Ich schaffte also maximal einen Auftrag pro Stunde. Ihr dürft euch das auf der Zunge zergehen lassen: Für mehrere Monate hatte ich einen Stundenlohn von 5 bis 8 Euro brutto. Meine Krankenkasse etc. musste ich davon auch noch zahlen. Niemand hat mich gezwungen, so zu arbeiten, ich habe mich dazu entschieden und das so für Monate durchgezogen.
Natürlich ging es mir damit nicht gut. Das haben auch meine Freunde gemerkt und tatsächlich haben zwei meiner besten Freundinnen mich dann an neue Kunden weiterverwiesen. Erst mit diesen beiden neuen Kundinnen ging es mit mir und meinem Business bergauf.
Natürlich muss an dieser Stelle jetzt ein Cliffhanger folgen – also stay tuned für Teil 2!